Veröffentlicht am 9 September 2019 von Verena Arnold
Die Stimmung auf guten Partys und Veranstaltungen ist einzigartig. Man amüsiert sich und genießt die Atmosphäre. Was dabei auf keinen Fall fehlen darf, ist die Technik, die die Veranstaltungen erst möglich werden lässt. Ohne die passende Beleuchtung oder dem Anlass entsprechende Musik fehlt etwas. Da nicht jeder über diese technische Ausstattung verfügt, gibt es Veranstaltungstechniker, die dafür gebucht werden können. Mit hochwertiger Ausrüstung und Fachwissen sind sie vor Ort zur Stelle, um die Veranstalter zu unterstützen und zu einem gelungenen Event beizutragen.
Der 25-jährige Felix Cos leitet ein solches Unternehmen in seiner Heimatstadt Nidda, die etwa 60 Kilometer von Frankfurt am Main entfernt ist. Bereits im Kindesalter wurde er von seinem Vater mit zu Veranstaltungen genommen, die dieser mitorganisiert hatte. So kam er früh in den Kontakt mit der Technik, die auf solchen Festen gefordert wurde. Mit 12 Jahren konnte Felix Cos dank der Verbindungen seines Vaters bei ersten Aufbauten dabei sein – wenn auch im ganz kleinen Stil. Als er 16 wurde, arbeitete er bereits für einen Technikverleiher und mit 18 Jahren und dem Führerschein begann ein weiterer Schritt. So änderte sich schnell, dass Felix Cos an den Wochenenden nicht auf der Party, sondern „hinter“ der Party stand und die Technik aufbaute, betreute und wieder abbaute.
Nach seinem Abitur im Jahr 2013 begann er ein duales Studium bei der Deutschen Bahn, was er aber zugunsten der Selbstständigkeit wieder abgebrochen hat. Zurzeit studiert er Elektro- und Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierung an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen. Aufgrund seiner Selbstständigkeit streckt sich die Dauer seines Studiums etwas in die Länge, allerdings ist auch hier bald ein Ende in Sicht.
Mit der Arbeit in der Veranstaltungstechnik wurde auch das Interesse in all diesen Bereichen größer und so dauerte es nicht lange, bis Felix Cos sich auch eigene Technik zulegte. Erst nur zur Beschallung und Beleuchtung von Privatpartys – doch mittlerweile betreut COStech Veranstaltungen mit bis zu 1000 Personen. Der junge Unternehmer arbeitet momentan noch alleine, bucht aber für größere Events Kollegen hinzu, die ebenfalls selbstständig sind und ihre Technik sowie Dienstleistungen vermieten.
Welches Konzept steckt hinter COStech? Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus? Was macht dir an deinem Beruf besonders Spaß?
Wichtig war mir bei meinem Firmenkonzept, dem Kunden möglichst flexibel gegenübertreten zu können und jegliche Wünsche auch realisieren zu können. So haben wir auf Veranstaltungen schon Telefon- und Satellitenleitungen verlegt, um den Gästen TV- und Internetzugang zu ermöglichen- Und das, obwohl wir eigentlich nur für die Beleuchtung und Beschallung der Veranstaltung gebucht waren. Das verlangt ein breit gefächertes Wissen in allen technischen Bereichen, aber so bleibt nahezu kein Wunsch unserer Kunden unerfüllt. Das ist auch gleichzeitig der Punkt, der mich bei meiner Arbeit begeistert – die ständige Abwechslung, andauernd vor neue Problemstellungen gestellt zu werden und für diese eine Lösung zu
suchen. Ein Bürojob, in dem ich jeden Tag die gleiche Aufgabe erledige, wäre nichts für mich.
Was für Leistungen bietest du den Kunden an? Wie hoch ist die Nachfrage für die einzelnen Bereiche?
Generell gibt es zwei Bereiche bei COStech. Zum einen ist das der IT-Sektor, wo wir PC-Support, Computernetzwerke und den Handel mit IT sowohl für Privat-, als auch für Geschäftskunden abdecken. Dabei betreuen wir vom 80-jährigen Rentner, dessen Virenschutz abgelaufen ist, bis zu kleinen Firmen mit 10 Mitarbeitern, die eine funktionierende IT-Infrastruktur benötigen, alles.
Der zweite Bereich bei COStech ist die Veranstaltungstechnik. Hier betreuen wir vom kleinen, privaten Geburtstag mit 40 Personen über das Firmenjubiläum mit 400 Personen bis zum Open Air mit 1000 Personen jegliche Art von Veranstaltungen. Wir liefern neben den klassischen Gewerken Ton und Licht auch die entsprechenden Techniker sowie beispielsweise Außenbeleuchtung oder Fluchtwegbeleuchtung. Außerdem versuchen wir gerade unerfahrenen Veranstaltern mit unserem Wissen und unseren Kontakten unter die Arme zu greifen, damit die Veranstaltung ein Erfolg wird und vor allem auch möglichst sicher für alle Beteiligten abläuft.
Was gehört zu deiner Grundausstattung für die Arbeit? Gibt es ein bestimmtes Element, das nie fehlen darf? Woher bekomme ich so etwas, wenn ich Anfänger im Bereich der Musikproduktion bin?
Generell kommt es darauf an, ob man bei einer Firma für Veranstaltungstechnik angestellt ist oder man selbst diese Firma ist. Als Angestellter benötigt man außer einer abgeschlossenen Berufsausbildung meist nichts, während in der Firma gewisse technische Geräte als Grundausstattung dienen. Unerlässlich für diesen Beruf ist das Interesse an der Technik sowie das ständige neue Lernen. Die Technik verändert sich so schnell und wenn man da nicht am Ball bleibt, ist man sehr schnell abgehängt. In der Veranstaltungstechnik wird momentan alles digital und es wird vieles mit Computertechnik umgesetzt, sowie alle Geräte via Netzwerk verbunden. Ansonsten ist es wichtig, die Bereitschaft zu haben, da zu arbeiten, wo andere feiern und Spaß haben. Dazu zählen vor allem die untypischen Arbeitszeiten mitten in der Nacht und am Wochenende, aber auch die Länge der Arbeitszeit.
Hast du beruflich eine bestimmte Zielsetzung für die nächsten Jahre?
Mir persönlich ist es wichtig, zunächst mein Studium abzuschließen. Danach werde ich wohl weiter meine Firma ausbauen oder aber doch in eine Angestelltenposition wechseln. Das ist zur Zeit eine Frage, die mich umtreibt, die kann ich hier leider nicht beantworten.
Arbeiten, wo andere feiern
Die Veranstaltungstechnik ist ein komplexes Gebiet, welches umfangreiches Wissen und Geschick in verschiedenen Bereichen erfordert. Man muss flexibel und schnell arbeiten, um Veranstaltungen erfolgreich werden zu lassen. Zudem ist die Arbeit physisch belastend durch untypische Arbeitszeiten und stressige Situationen. Dort zu arbeiten, wo andere feiern, ist kein Job, den jeder machen wollen würde. Doch ist die Arbeit deutlich abwechslungsreicher und aufregender als ein simpler Bürojob. Darin liegt wohl auch der große Reiz der Veranstaltungstechnik.
Veröffentlicht am von Verena Arnold
